"Kann man damit auch ins Ausland fahren?" Das ist eine der Fragen, denen sich Anja Bierhals an diesem Vormittag in der evangelischen Domgrundschule in Magdeburg stellt. Die Koordinatorin im Ambulanten Hospizdienst der Malteser ist von den Kindern und der Schule eingeladen worden, die Arbeit des Herzenswunsch-Krankenwagens (HWK) vorzustellen. Und ja: Manchmal fährt der HWK auch ins Ausland, denn auch dort sind die Malteser aktiv.
Anja Bierhals erzählt, dass das HWK-Team Wünsche von Menschen erfüllt, die schwer erkrankt sind. So krank, dass sie vielleicht bald sterben. Und sie erzählt, dass nicht nur alte Menschen betroffen sind, sondern mitunter Kinder, die so alt sind, wie die Viertklässler, vor denen sie an diesem Morgen steht. "Wir fahren die Menschen manchmal an die Ostsee oder zu einem Fußballspiel. Ganz oft sind es aber einfache Wünsche, wie einen Garten oder ein Familienfest zu besuchen. Dorthin bringt der Herzenswunsch-Krankenwagen Menschen, die alleine oder mit den Angehörigen nicht mehr dahin hinkommen können", erklärt die Hospizkoordinatorin. Nur den Wunsch nach einer Playstation zu erfüllen, der gehöre nicht zu den Aufgaben, um die sich das HWK-Team kümmert.
Herzenswunschspende erfüllt auch Kindern einen Wunsch
Die Kinder sind nicht nur einfach so neugierig: Sie haben Geld gesammelt, mit dem der Herzenswunsch-Krankenwagen unterstützt werden soll: "Wir finden es ganz toll, dass ihr für uns spenden wollt", dankt ihnen Anja Bierhals und erklärt, was mit dem Geld gemacht wird: "Manchmal kaufen wir davon eine Decke, damit den Menschen während der Fahrt nicht kalt ist. Wir bezahlen zum Beispiel den Sprit und die Reparaturen am Auto und bringen den Menschen bei, die unsere Fahrten ehrenamtlich unterstützen, worauf sie im Umgang mit unseren Herzenswunsch-Patienten achten müssen."
Mit ihrer Spende helfen die Kinder aber nicht nur, die Arbeit des Herzenswunsch-Krankenwagens zu unterstützen. Für manches Mädchen und manchen Jungen geht an diesem Vormittag auch ein Wunsch in der Erfüllung: mal so einen Krankenwagen von innen sehen. Ausgiebig wird das Auto inspiziert, Liege, Sitze und Klappen angesehen - sogar das Nummernschild und die Motorhaube bleiben nicht unbeachtet. Selbstverständlich wird auch das Blaulicht eingeschaltet. Die Kinder sind begeistert - und übergeben sehr gern 391,20 Euro als Spende.
Übrigens: Das Geld haben sie mühevoll selbst zusammengetragen. Dafür haben die Kinder im vergangenen Jahr an ihrem Weihnachtsstand in der Schule gebrannte Mandeln, Seifen, Weihnachtsschmuck, Plätzchen, Badekugeln und Leuchtgläser verkauft. Alles mit ganz viel Kreativität und Engagement selbst gebastelt, versteht sich. Wofür das Geld eingesetzt wird, haben die Klassensprecher gemeinsam entschieden.