Schülerfahrdienst Halle mit erstem Elektrokleinbus unterwegs

Es ist die Front eines Autos zu sehen. Hinter der geöffneten Fahrzeugtür steht eine Frau.
Ein weißer Elektro-Kleinbus ist zu sehen. Eine Frau steht neben der geöffneten Tür auf der Seite des Fahrerplatzes.

Seit Beginn des neuen Schuljahres setzt der Schülerfahrdienst der Malteser in Halle einen elektrisch betriebenen Kleinbus ein. „Es ist der erste Elektrokleinbus der Malteser innerhalb unseres Einsatzgebietes Halle (Saale). Wir wollen damit einen Beitrag zur Energiewende leisten“, sagt Sascha Zendlowski, Leiter des Fahrdienstes der Malteser in Halle.

In den Opel Vivaro mit neun Fahrgastplätzen wurden rund 58.000 Euro investiert. Die Kosten tragen die Malteser selbst, eine Refinanzierung durch Auftraggeber gibt es nicht. „Bei den Ausschreibungen der Kommunen wird bislang kein Fokus auf Elektrofahrzeuge gelegt“, sagt Zendlowski. „Da wir täglich mit unseren Fahrzeugen unterwegs sind, gehört die Reduzierung des CO₂-Ausstoßes im Sinne unserer Nachhaltigkeitsstrategie zur öffentlichen Daseinsversorgung. Wir würden uns freuen, wenn das künftig auch bei Ausschreibungen relevant wird.“

Ist der Akku voll aufgeladen, hat der Elektrokleinbus eine Reichweite von rund 300 Kilometern. Umgerechnet auf die täglich stattfindenden Fahrten am Morgen und Nachmittag muss nach 5,4 Touren nachgeladen werden.

Hinter dem Steuer des Opel Vivaro sitzt Mandy Sellschopf. Seit mehr als fünf Jahren arbeitet sie als Fahrerin für die Malteser: "Erst war es ein Ford Transit, dann teilweise ein VW und später ein Renault. Jetzt fahre ich den Opel und der ist top." Der Umstieg vom Schalt- auf das Automatikgetriebe sei "total unkompliziert" gewesen. Trotzdem gab es extra eine Einweisung in den Fahrzeugbetrieb. Denn mit Elektromotor fällt die Kupplung weg. Mandy Sellschopf muss nur noch Gaspedal und Bremse bedienen - und natürlich das Lenkrad. Hin und wieder gilt es eine besondere Taste zu drücken: "Der Bus kann auch selbst Strom produzieren." Und: Weil der Elektrokleinbus spritziger beim Fahren reagiert als ein Auto mit Verbrenner-Motor, braucht es auch etwas mehr Feingefühl.

Was für Mandy Sellschopf ziemlich einfach war, ist für ihre jungen Fahrgäste auf jeden Fall erstmal ungewöhnlich gewesen: "Sie denken manchmal, das Auto ist aus, weil das Motorgeräusch nicht zu hören ist. Die Fahrten am Morgen und Nachmittag sind sehr ruhig." Auch das Interesse der Eltern sei groß: „Viele haben nachgefragt, ob es der erste Elektrokleinbus ist und ob noch weitere für die Kurzstrecken in Halle kommen würden.“

In den kommenden Jahren soll die Fahrdienstflotte der Malteser in Halle sukzessive auf weitere Elektrofahrzeuge umgerüstet werden. "Wie schnell eine Komplettumrüstung möglich ist, wird auch davon abhängen, wie sich unsere Auftraggeber an der Refinanzierung beteiligen. Wenn wir die Umrüstung ausschließlich aus Eigenmitteln bestreiten, können wir den Bestand an Fahrzeugen mit Verbrenner-Motor nur schrittweise austauschen", erklärt Zendlowski.

Die Malteser Halle befördern derzeit rund 500 Kinder und Jugendliche. Insgesamt sind 85 Fahrzeuge und 87 Mitarbeitende im Einsatz, die täglich Touren in Halle, dem Saalekreis und dem Salzlandkreis bedienen.