Halles Bürgermeister besucht Malteser

Halles Bürgermeister Egbert Geier und Tobias Teschner, Fachbereichsleiter für öffentliche Sicherheit, haben auf Einladung des Stadtbeauftragten Daniel Enderlein die Malteser in Halle besucht. Im Mittelpunkt des Treffens standen die aktuellen Herausforderungen im ehrenamtlichen Katastrophenschutz und die dringende Notwendigkeit, die Ehrenamtlichen mit entsprechender Einsatzkleidung auszustatten. Anke Brumm, Geschäftsführerin der Malteser in Sachsen-Anhalt, betonte: „Der Katastrophenschutz ist auf ehrenamtliches Engagement angewiesen. Eine angemessene Ausrüstung ist nicht nur eine Frage des Arbeitsschutzes, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung.“

André Podschun, Referent für Einsatzdienste der Malteser, erläuterte die finanziellen Herausforderungen: „Derzeit finanzieren wir die Ausbildung und Ausstattung der Einsatzkräfte im Katastrophenschutz durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Fördermittel. Die Kosten pro Einsatzkraft liegen bei über 1.500 Euro, weshalb wir die Ausrüstung oft nur schrittweise anschaffen können.“

Die Stadt Halle stellt dem von den Maltesern betriebenen Sanitätszug II Einsatzfahrzeuge zur Verfügung und gewährt jährlich eine finanzielle Förderung von 2.000 Euro. Diese Mittel reichen jedoch nicht aus, um die Kosten für Einsatzkleidung, Fahrzeug- und Gerätewartungen sowie Verbrauchsmaterialien zu decken. „Wir wissen, dass die Stadt Halle keine Vollfinanzierung des Katastrophenschutzes ermöglichen kann. Aber eine Anschubfinanzierung für die Ausstattung und Ausbildung der Ehrenamtlichen wäre eine große Hilfe“, betonten Brumm und Podschun.

Bürgermeister Geier und Fachbereichsleiter Teschner würdigten die wichtige Rolle und hohe Verantwortung der Malteser bei der Sicherstellung des Katastrophenschutzes. „Das ehrenamtliche Wirken bei Einsätzen und in der Ausbildung der Hilfskräfte ist nicht hoch genug einzuschätzen“, so Geier. Gute Nachrichten hatten Geier und Teschner mit Blick auf die Fahrzeughallen am Katastrophenschutz-Standort in der Barbara-Straße: „Die Erneuerungsarbeiten haben bereits begonnen und werden schnellstmöglich abgeschlossen.“

Neben dem Katastrophenschutz engagieren sich die Malteser in zahlreichen Integrationsprojekten, die Begegnungsräume schaffen und geflüchteten Menschen neue Perspektiven bieten. „Das Ehrenamt ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft, sei es im Katastrophenschutz oder in der Integrationsarbeit“, sagte Brumm. Ehrenamtskoordinator Alaa Alrefaie und Yvonne Friebe-Weber, Dienststellenleiterin der Malteser in Halle, berichteten über erfolgreiche Projekte wie „Hand in Hand“, die „Ukrainehilfe“ und das Schulprojekt „Dein Sozius“.

Durch Angebote wie Mütter- und Vätercafés, Sprach- und Bildungsprojekte sowie Aktivitäten wie Debattierturniere und Fahrradtouren sei es gelungen, Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenzubringen und zum Mitmachen zu motivieren. Auf diese Weise konnten die Malteser in Halle über 60 Ehrenamtliche aus verschiedenen Ländern gewinnen. „Die Gemeinschaft hilft erheblich dabei, die Sprache zu verbessern und ein Verständnis für das Leben in Deutschland zu entwickeln. Oft hat dies auch dazu geführt, dass Menschen eine Arbeit aufnehmen konnten“, berichtete Alrefaie über die Erfolge der Integrationsdienste.