Mit einem Kopfsprung ins Ehrenamt

Simon Heynke und Nuri Khelifi springen gekonnt mit einem Kopfsprung ins Wasser. Eine ihrer leichtesten Übungen. Denn die beiden Neuntklässler des Norbertusgymnasiums in Magdeburg lassen sich gerade als Nachwuchs-Rettungsschwimmer ausbilden – im Ehrenamt. Möglich ist dies im Rahmen des Projektes „Engagiert durchs Leben“ des Malteser Hilfsdienstes in Zusammenarbeit mit dem Norbertusgymnasium. „Wir möchten unsere Schülerinnen und Schüler für die Möglichkeiten gesellschaftlicher Mitgestaltung sensibilisieren“, erklärt Reimund Märkisch, Leiter des Norbertusgymnasiums und Ortsbeauftragter des Malteser Hilfsdienstes in Magdeburg. Als DLRG-Ausbilder trainiert er seit dem Schuljahr 2018/2019 auch Simon und Nuri und bildet sie zu zukünftigen Rettungsschwimmern aus.

Die Schülerinnen und Schüler am Norbertusgymnasium nehmen in der 9. Klasse an einem Wahlpflichtprogramm zum bürgerschaftlichen Engagement teil. Dieses Programm beinhaltet fünf verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten, die zusätzlich zum Lehrplan vermittelt werden. Die Neuntklässler können je nach Interesse und persönlichen Fähigkeiten frei wählen. Zur Auswahl stehen Jugendgruppenleiter/in, Rettungsschwimmer/in (Silber), Streitschlichter/in, DFB-Juniorcoach sowie Seniorenbegleiter/in. „Ich habe mich für die Ausbildung entschieden, weil Rettungsschimmer überall gebraucht werden, sei es in Schwimmbädern oder an der Ostsee. Als Rettungsschwimmer kann ich anderen helfen“, erklärt Simon Heynke. Der junge Mann möchte im nächsten Schuljahr unbedingt weitermachen. „Ich werde da dran bleiben, weil es cool ist sich ehrenamtlich zu engagieren. Die Gesellschaft baut auf uns“, berichtet der 15-Jährige. Planmäßig werden die Ausbildungen im darauffolgenden Schuljahr in Theorie und Praxis erweitert und Abschlussprüfungen absolviert. Während dieser Zeit wird den Schülerinnen und Schülern bereits das ehrenamtliche Engagement im ausgewählten Ausbildungszweig ermöglicht, um das Erlernte anzuwenden und die erworbenen Kompetenzen zu festigen. So werden nicht nur neue Fähig- und Fertigkeiten vermittelt, sondern auch soziale Kompetenzen gefördert. „Die Schülerinnen und Schüler haben dadurch meines Erachtens einen klaren Vorteil gegenüber ihren Altersgenossinnen und -genossen“, so Reimund Märkisch.

Nach einer Stunde Training ist für heute erst einmal Schluss. Reimund Märkisch hat zu tun seine Schützlinge aus dem Wasser zu bekommen. „Das Projekt macht riesig Spaß. Ich kann mich ehrenamtlich engagieren und sportlich betätigen. Und Herr Märkisch ist ein super Leiter“, lobt der 14-jährige Nuri Khelifi. Und auch Reimund Märkisch ist höchst zufrieden. „Ich merke einfach, dass alle hier richtig Spaß haben und wirklich dabei sind. Die Schülerinnen und Schüler machen toll mit und saugen förmlich alles auf, was ich Ihnen beibringen kann“, freut sich der Schulleiter. Das Konzept ohne Druck und Noten, orientiert an den Interessen der Schülerinnen und Schüler, geht auf. Ob und wie nach dem Wahlpflichtprogramm ein Übergang in ein dauerhaftes ehrenamtliches Engagement gelingen wird, bleibt offen. Reimund Märkisch ist jedoch zuversichtlich: „Durch das Projekt befähigen wir zur Teilhabe an demokratischen Gestaltungsprozessen. Demokratie ist für mich Menschlichkeit. Die Jugend von heute muss die Demokratie von morgen tragen.“

Das Projekt ist Teil des Landesprogramms Demokratie, Vielfalt, Weltoffenheit und wird durch das Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration in Sachsen-Anhalt gefördert.

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Bei inhaltlichen Fragen:

Reimund Märkisch
Stadtbeauftragter der Malteser in Magdeburg
Reimund.Maerkisch(at)malteser(dot)org