Jubiläum für die Malteser in Halle (Saale) - seit 30 Jahren ist die Hilfsorganisation in der Händelstadt aktiv. Fahrdienst und Sanitätsdienst machen die Malteser ist der Stadt sichtbar, der Integrationsdienst mit unterschiedlichen Angeboten - unter anderem für Menschen mit Fluchterfahrung - ist besonders lebensnah. „In den vergangenen zehn Jahren ist viel passiert und die Lage der Menschen hat sich nicht für alle zum Guten gewendet. Menschen mussten ihre Heimat verlassen, die durch Krieg zerstört worden ist“, betonte Daniel Enderlein, Stadtbeauftragter in Halle, im Anschluss an die von Pfarrer Armin Kensbock gehaltenen Heiligen Messe.
Viele Dienste seien in den vergangenen Jahrzehnten entstanden. Manche mussten aufgegeben werden. Wichtig aber sei, dass die Malteser weiterhin getreu dem Motto „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“ wirken. In der Gegenwart, und in der Zukunft. Neue Ideen und Vorhaben sollen umgesetzt werden, darunter der Aufbau einer Malteser Jugend in der Stadt. Nachwuchs braucht aber auch die Leitung des Stadtverbandes.
Deshalb nutzten Enderlein und Diözesanleiter Stefan Gäbler die Gelegenheit, zwei junge Malteser in leitende Ehrenamtsfunktionen zu berufen: Kim Julia Beck ist neue Ortsapothekerin. Die gebürtige Oldenburgerin kam einst zum Studium der Pharmazie nach Halle, engagierte sich in der Notfallvorsorge. Nach dem Ende ihres Studiums hat die junge Frau Halle zwar wieder verlassen, doch dank moderner Kommunikationsformen blieb sie im Stadtverband weiter aktiv - nimmt an Ortsversammlungen und Ortsvorstandssitzungen teil, führt Weiterbildungen für den Sanitätsdienst durch.
Die Arbeit in der Leitung des Stadtverbandes wird zudem künftig auf vier Schultern verteilt: Marvin Bobardt ist zum stellvertretenden Stadtbeauftragten berufen worden. Auch er hat sich nach der Schulzeit aktiv in der Notfallvorsorge und als Helfervertreter eingebracht - trotz Schichtdienst. Schon während seiner Berufsausbildung ist dem jungen Mann die Aufgabe angetragen worden. Damals lehnte er jedoch ab, um erst einmal seine Berufsausbildung abzuschließen.
Glückwünsche zum Jubiläum überbrachte unter anderem Susanne Willers, Vorständin des Caritas-Regionalverbands Halle: „Seit 1993 sind sie als Malteser in Halle tätig. Seit 30 Jahren in unserer Stadt Halle. Ihre Geschichte als Malteser in Halle und unsere Geschichte als Caritas in Halle - nach der politischen Wende hatten wir eine gemeinsame Zeit im Caritas- und Malteser-Haus in der Bernburger Straße. Dort sind wir gemeinsam groß geworden. Üblicherweise hat man ein schlechtes Gefühl, wenn eine Lebensgemeinschaft plötzlich getrennte Anschriften hat. In unserem Fall jedoch würde ich es so beschreiben, dass die Malters nach ihrer Volljährigkeit ausziehen und selbstständig werden konnten. Sie konnten selbstständig wohnen und leben und sich weiterentwickeln. Sie haben viele neue und wichtige Aufgaben und Tätigkeitsfelder übernommen. Und wir waren dabei immer im Austausch und im Kontakt. Wir als Caritas sind sehr stolz auf ihre Entwicklung in unserer Stadt.“
"In einer Zeit, in der Ausgrenzung und Feindlichkeit zunehmen, ist es von besonderer Wichtigkeit, die Unantastbarkeit der Würde, die allen Menschen in gleicher Weise eingeboren ist, zu betonen und eine klare Haltung zu zeigen. Unabhängig von der Religion und Hautfarbe, Herkunft und Überzeugung oder sexueller Orientierung steht in ihrer Logik allen Menschen die gleiche Hilfe zu. Sicherlich gründet diese Überzeugung in der Erfahrung des Kreuzes. Es ist die Erfahrung, dass Menschen das Leben zum Kreuz werden kann", betonte Bischof Gerhard Feige in seinem von Daniel Enderlein verlesenen Grußwort. „Ihr Wirken bleibt von großer Bedeutung. Und ich bin dankbar für all das Gute, das sie für die Menschen in unserem Bistum tun.“
Weitere Impressionen zum Jubiläum gibt es im Instagram-Kanal der Malteser Halle.