Ein Abend voller Humor und Lebensfreude im Hospiz

"Hospiz ist so viel Lebensfreude und Lebensqualität." Das ist einer dieser Sätze, über die mancher gedanklich stolpert, der Hospiz vor allem mit Tod und Trauer verbindet. Im kleinen Lesesaal an der Magdeburger Universitätsbibliothek allerdings, sorgt Autorin Sybille Schreiber bei ihrer Lesung zu Gunsten des Ambulanten Hospiz- und Trauerbegleitungsdienstes der Malteser für glucksendes Schmunzeln und herzhaft-lautes Lachen.  

Die Geschichten, die sie an diesem Abend liest - hier und da ein bisschen mit der Freiheit einer Autorin und dem Datenschutz zu Willen ausgeschmückt -, haben alle einen wahren Kern. Ihr mittlerweile fünftes Buch ist randvoll mit lebendigen Erinnerung von dort, wo Menschen von Menschen und Menschen vom Leben Abschied nehmen. Es lebt von kleinen Schrullen, von liebgewonnenen Gewohnheiten, die auch der bevorstehende Tod nicht ablegen lässt; von gelebter Liebe; von denen, die bleiben. 

Sybille Schreiber räumt mit den Geschichten ihres fünften Buches "Ich komm' als Sternschnuppe wieder. Geschichten aus dem Hospiz" kurzweilig mit der Vorstellung von tristen, beige-farbenen, krankenhausartigen Hospizzimmern auf. Sie zeigt - von ihr selbst erlebte - Orte, an denen noch unheimlich viel gelacht und gelebt wird. Mit Mundart, mit Wärme und voller Leichtigkeit. Es sind Lebensporträts als Momentaufnahme. Ein tolles Votum dafür, den letzten Tagen im Leben eines Menschen Zeit und Aufmerksamkeit schenken. So, wie es die vielen ehrenamtlichen Hospizbegleitenden tun, von denen an diesem Abend viele in den Reihen der Zuhörenden saßen. 

Es war ein wunderbarer Abend, der dem Tod mit viel Humor begegnete.