„Buckau wird bunt und barrierefrei!“

Am Freitag, den 16. Juli 2021 veranstaltet der Malteser Hilfsdienst gemeinsam mit dem Stadtteilverein Buckau e. V. ab 15 Uhr eine Aktion auf dem Thiemplatz in Magdeburg-Buckau. Mit tatkräftiger Unterstützung u.a. von Schülerinnen und Schülern der Grundschule Buckau sollen bunte Lego®-Rampen gebaut werden und anschließend an Geschäfte im Kiez übergeben werden.

Eine erste dieser bunten Rampen gibt es bereits seit Anfang des Jahres vor einem kleinen Laden in der Schönebecker Straße. Gebaut wurde sie von Julia Bütow, aktives Mitglied im Verein Buckau e.V. In Zeitungsberichten warb die junge Frau damals um Unterstützung für den Bau weiterer Rampen. Daraufhin nahm Silke Gallein, Beraterin in der EUTB® der Malteser, Kontakt zu Julia Bütow auf. Denn die EUTB® berät Menschen mit (drohenden) Behinderungen und chronischen Erkrankungen sowie deren Angehörige und andere Interessierte zu allen Möglichkeiten der Teilhabe nach dem Bundesteilhabegesetz und unterstützt bei Antragstellungen u.a. auf Leistungen der Eingliederungshilfe, auf Feststellung eines Pflegegrads oder Feststellung eines Grads der Behinderung. „Schnell wurden wir uns in einem persönlichen Gespräch darüber einig, dass hier das gleiche Anliegen verfolgt wird, nämlich auf das Thema Barrierefreiheit aufmerksam zu machen und dafür im Sozialraum zu sensibilisieren“, erklärt Silke Gallein. Die Idee zu einer gemeinsamen Lego®-Rampenbauaktion war geboren. Ursprünglich für den 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung geplant, musste das durch die Aktion Mensch geförderte Projekt verschoben werden. „Am 16. Juli wird es nun am Nachmittag verschiedene Sortierstationen und „Bauplätze“ auf dem Thiemplatz geben. Angemeldet haben sich u.a. Hortkinder der Grundschule Buckau als fleißige Rampenbauer“, ergänzt Silke Gallein. Das Beratungsmobil des Blinden- und Sehbehindertenverbands Sachsen-Anhalt e.V. wird ebenfalls vor Ort sein, um für ein Leben mit Sehbeeinträchtigungen zu sensibilisieren. Außerdem wird für junge Menschen mit Hörbeeinträchtigungen auch eine Bauanleitung in Gebärdensprache angeboten. Die Beraterinnen der EUTB® werden ebenfalls mit einem Infostand vor Ort sein und Fragen zum Beratungsangebot beantworten.
„Solche Projekte können nicht die Versäumnisse einer Gesellschaft ausgleichen, was die Barrierefreiheit im gesamten Lebensraum eines Menschen ausmacht. Aber sie können aufmerksam machen. Das übergeordnete Ziel ist eine inklusive Gesellschaft, in der sich jeder Mensch selbstständig, unabhängig und weitgehend ohne fremde Hilfe entwickeln und an ihr teilhaben kann. Für Inklusion und Barrierefreiheit gibt es noch viel zu tun. Für eine gleichberechtigte Gesellschaft ist es wichtig, Barrieren dauerhaft zu entfernen und keine neuen entstehen zu lassen“, sagt Silke Gallein.

In Buckau sollen die bunten Hingucker auf das Thema Barrierefreiheit im öffentlichen Raum aufmerksam machen, nicht nur für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer, sondern auch für Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Rollatoren und Kinderwagen. Auch Sehbehinderte haben durch die bunte Stufenmarkierung einen Vorteil.

Die EUTB® - Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung unterstützt Menschen mit Behinderung, drohender Behinderung oder chronischer Erkrankung und deren Angehörige niedrigschwellig und unabhängig an den Standorten Magdeburg, Stendal, Halle und Köthen. Hier werden Interessierte nach dem so genannten „Peer Counseling“-Ansatz, also die Beratung von Betroffenen durch Betroffene, über alle Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe informiert. Das Themenspektrum reicht dabei vom Antrag für einen Schwerbehindertenausweis über Fragen zum persönlichen Budget, zum Budget für Arbeit, zu Assistenzen und allgemeinen Hilfsmitteln, zu Wohnen, Mobilität, Pflegegraden oder Teilhabe an Freizeit. Die EUTB® wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales.