Eine Magdeburg-Rundfahrt zum 90. Geburtstag

Zwei Frauen und ein Mann stehen vor einem Auto der Malteser
Ute Padler (l.) organisierte zum 90. Geburtstag von Edith Rühlicke (M.) eine Rundfahrt durch Magdeburg. Ingo Peperny (r.) hat die Frauen als Fahrer begleitet.
Zu sehen ist Seniorin Edith Rühlicke mit einer Torte zu ihrem Geburtstag.
Edith Rühlicke mit der für sie gebackenen Geburtstagstorte. Foto: Ute Padler

In New York geboren, seit mehr als 70 Jahren in Magdeburg zu Hause - das ist eine sehr kurze Fassung der Lebensreise von Edith Rühlicke. Anfang März feierte die Seniorin ihren 90. Geburtstag in der Stadt an der Elbe und hatte einen besonderen Wunsch: sehen, wie sich Magdeburg in den vergangenen Jahren verändert hat. 

Seit 1944 lebt Edith Rühlicke in Magdeburg. Der Bruder der Mutter hatte die Familie, die bis dahin in Ostpreußen lebte, während des Zweiten Weltkriegs aufgenommen und ihnen in der Elbestadt eine neue Heimat geboten.

Wie sich Magdeburg im Lauf der Zeit entwickelt, hat Edith Rühlicke immer mit großem Interesse verfolgt. Doch inzwischen kann sie die Stadt nicht mehr allein erkunden. Um ihr Zuhause zu verlassen, benötigt sie - seit einem Unfall vor ein paar Jahren - Unterstützung. Ute Padler vom ehrenamtlichen Begleitdienst hat für die mobil eingeschränkte Seniorin nicht nur in solchen Momenten ein offenes Ohr. Sie ist auch für Geburtstagsüberraschungen gut: Zum 90. Geburtstag überraschte sie mit einer selbst gebackenen Torte und organisierte eine Autorundfahrt durch die Stadt.

In der Frühlingssonne Anfang April genossen die beiden Frauen gemeinsam die Rundfahrt. Mit Ingo Peperny vom Malteser-Fahrdienst ging es über die -  ausnahmsweise für den Autoverkehr offene - Sternbrücke in den Rote-Horn-Park. Dort konnte Edith Rühlicke das Landesfunkhaus betrachten und zum ersten Mal einen Blick auf das auf Stelzen gebaute Hotel ELB werfen. Bei der Fahrt vorbei am Elbauenpark entlang der Herrenkrugstraße schwelgte die 90-Jährige in Erinnerungen: Die inzwischen restaurierte Straßenbahn-Endhaltestelle im Herrenkrug kennt sie aus Kindertagen. "Damals habe ich mit meiner Familie dort Ausflüge zum Reiten gemacht. Das war in den 1950er Jahren", erzählt Rühlicke bei einem Zwischenhalt am Magdeburger Dom. 

"Wenn man lange nicht in der Stadt war, ist die Veränderung wirklich beeindruckend", erzählt sie. Dann geht es weiter zur letzten Station der Rundfahrt: dem erst wenige Tage zuvor für den Autoverkehr geöffneten City-Tunnel.